Empathietraining im Teamsport

Empathie ist trainierbar; genau wie Technik und Taktik. Diese kurzen, klare Übungen stärken Verständnis, Vertrauen und Zusammenarbeit im Team.

1) «Check-in 1–5» (2 Minuten)
Alle beantworten kurz: «Wie kommst du an – körperlich/mental, 1–5?» Coach spiegelt zurück, ohne zu werten.

2) Perspektivenwechsel-Drill
Positions- oder Rollenwechsel für 10 Minuten (z. B. Stürmer wird Aussenverteidiger). Danach 60 Sekunden Austausch: «Was habe ich unterschätzt?»

3) «Blinder Pass»
In Paaren: Eine Person mit Augenbinde, die andere führt verbal durch einen Pass-Parcours. Fokus: klare Sprache, Tempo anpassen.

4) Micro-Stories «Was man bei mir nicht sieht…»
60 Sekunden pro Person: ein persönlicher Hinweis (z. B. Lernstil, Trigger, Bestzeiten für Fokus). Freiwillig, kein Zwang.

5) «Freeze & Reframe»
Training kurz stoppen nach hitzigen Szenen: Jede beteiligte Person beschreibt nur Wahrnehmung, kein Urteil. Coach fasst Gemeinsamkeiten zusammen.

6) Support-Paare
Fixe Duos für 4 Wochen: gegenseitige Kurz-Feedbacks nach Einheiten («1 Stärke, 1 Wunsch»), am Spieltag kurzer Check.

7) «Grün–Gelb–Rot»
Farbcards oder Handzeichen für Reizlevel/Fokus. Team lernt, bei Gelb zu entlasten (klare Ansage, kurze Pause), bei Rot zu schützen (Rückzug, Atmen).

8) «Spot the Good»
Am Ende der Einheit benennt jede Person eine konkrete Teamaktion, die geholfen hat. Trainiert Wahrnehmung für Beiträge anderer.

9) Wenn-Dann-Playbook
Gemeinsam definieren: «Wenn Druck steigt/jemand überreizt wirkt, dann machen wir X» (z. B. klare Ansage, Timeout, simpler Spielzug).

10) 3-Fragen-Debrief (5 Minuten)
«Was hat dir heute geholfen?», «Was hat dich gebremst?», «Was wünschst du dir vom Team/Coach?»


Rahmenbedingungen, damit’s wirkt:
🌟 Kurz und regelmässig: 5–10 Minuten genügen, 1–2× pro Woche.
🌟Sicherer Raum: Freiwilligkeit, keine Blossstellung.
🌟Konkrete Sprache: Beobachtung statt Etiketten.
🌟Follow-up: Erkenntnisse in Routinen übersetzen (z. B. Handzeichen, Rollenbriefings).

Empathie macht Teams schneller; in Entscheidungen, im Lernen und im Vertrauen. Welche Übung testet ihr als Nächstes?

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“Mama, ich schaff das nicht mehr…”

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Warum muss sich den ADHS “verwachsen”?