Nicht jedes Kind, das still ist, ist entspannt. Und nicht jedes Kind, das zappelt, braucht Bewegung.
🧠 Bewegung hilft, aber nicht immer.
In vielen Schulen hat sich längst herumgesprochen, dass Bewegung ein wichtiges Ventil ist.
Kinder, die zappeln, stören und sich schlecht konzentrieren können, sollen “kurz mal raus”, ein paar Runden rennen oder auf dem Trampolin springen.
Danach, so die Hoffnung, sind sie wieder aufnahmefähig.
Und oft stimmt das auch.
Bewegung hilft.
Aber nicht jedem Kind.
Was ist mit den Kindern, die sich zurückziehen?
Die sich ständig überfordert fühlen?
Die leise sind, sich nicht melden, nicht auffallen und trotzdem innerlich völlig erschöpft sind?
👉 Diese Kinder brauchen nicht mehr Reize, sondern weniger.
👉 Kein lautes Springen, sondern Stille.
👉 Keine Aktivierung, sondern Entlastung.
Nicht jedes unruhige Verhalten braucht Bewegung. Manchmal steckt dahinter Reizüberflutung, Unsicherheit, Angst oder einfach pure Erschöpfung.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir als Eltern, Lehrpersonen, Betreuende, Begleitende nicht automatisch nach dem Trampolin-Schlüssel greifen, wenn ein Kind aus dem Rahmen fällt.
💬 “Was brauchst du gerade?”
Diese einfache Frage kann der Anfang einer echten Verbindung sein.
Denn manche Kinder brauchen keine extra Runde um den Schulhof, sondern einfach nur einen ruhigen Stuhl in einem ruhigen Raum. Oder jemanden, der sieht, dass Ruhe genauso wertvoll sein kann wie Bewegung.